Angenehme Temperaturen im Spital Wattwil

Trotz der hohen Temperaturen in den vergangenen Wochen verbringen Patientinnen und Patienten des Spitals Wattwil ihren Aufenthalt bei angenehmen Raumtemperaturen. Der Neubau wird mittels Erdsonden aus 200 Metern Tiefe gekühlt. 

Bei angenehmen Raumtemperaturen fällt die Arbeit der Pflege leichter: die Stv. Stationsleiterin interdisziplinäre Station Stefanie Forrer (links) und Fachfrau Gesundheit Heidi Widmer.

Während sich bei der aktuellen Hitze viele Menschen im Wasser, im Wald oder in der Höhe abkühlen, sind die Möglichkeiten von Patientinnen und Patienten im Spital eingeschränkt. Dank der neuen Infrastruktur am Spital Wattwil müssen sie allerdings nicht bei brütender Hitze schwitzen. Mittels eines komplexen Kühlungssystems herrschen im neuen Bettentrakt angenehme Temperaturen. Die konstante Frischluftversorgung durch die Lüftungsanlage unterstützt das Klima.

Kälte aus dem Boden

Die moderne Technologie zur Kühlung des Baus vom UG bis ins dritte OG beruht auf Geocooling beziehungsweise Erdsonden. Die Kühlenergie, im Erdreich gespeichert, wird über einen geschlossenen Kreislauf aus dem Boden gezogen und in die Zimmer befördert. Träger der Kälte ist ein Wasser-Glykol-Gemisch. Aktuell gelangt rund 15,2 Grad kühles Wasser in den Kreislauf, welcher die Kälte an die Räumlichkeiten im Neubau über den Fussboden abgibt. Die konstante Zirkulation sorgt für eine stete Kühlung. Im Winter funktioniert das System umgekehrt: Dann wird über die 62 Erdsonden, welche 200 Meter tief in den Boden greifen, Wärme über den Fussboden in den Bettentrakt geleitet.

Zum Wohl der Patienten

Weil die Temperaturen derzeit so hoch sind, wird das System zusätzlich durch eine Kälte produzierende Wärmepumpe unterstützt, damit angenehme Temperaturen auf den Bettenstationen und im öffentlichen Restaurant gewährleistet werden können. „Das System ist äusserst komplex“, sagt Roland Stoller, Stv. Leiter Technik, „birgt aber enorme Verbesserungen – gerade im Vergleich zum ehemaligen Bettentrakt.“ In diesem stiegen die Temperaturen in den Zimmern bisweilen stark an. Den Unterschied merken auch die Patienten, sagt Stefanie Forrer, Stv. Stationsleiterin der interdisziplinären Station: „Die kühlen Temperaturen fördern das Patientenwohl. Ausserdem erleichtern sie auch den Pflegemitarbeitenden den Alltag.“ Ein nicht unwesentlicher Vorteil, dass der neue Bettentrakt rund ein halbes Jahr früher bezogen werden konnte als geplant, sagt Roland Stoller: „Wir können diesen heissen Sommer bereits in kühler Umgebung verbringen.“