Abschied vom Gesicht der Medizin im Spital Wil

Dr. med. Urs Trümpler ist nach langjährigem Einsatz in der Spitalregion Fürstenland Toggenburg von seiner Funktion als Chefarzt Medizin im Spital Wil zurückgetreten. Zum Dank für sein Engagement ist er kürzlich verabschiedet worden.

Der von seiner Funktion als Chefarzt Medizin Spital Wil zurückgetretene Dr. med. Urs Trümpler - in Begleitung seiner Frau Thea - wird mit viel Lob und grossem Dank verabschiedet.

Mit einer Feier haben Geschäftsleitung, Kollegen und Mitarbeitende der SRFT den langjährigen Chefarzt Medizin am Spital Wil Dr. med. Urs Trümpler vergangene Woche verabschiedet. Für sein Engagement während 18 Jahren galt ihm der Dank auch von Regierungsrätin Heidi Hanselmann und Verwaltungsratspräsident Felix Sennhauser. Erstere lobte: «Du hast die Medizinische Klinik zu einem Aushängeschild gemacht.» Sennhauser schloss sich an und lobte Urs Trümplers Weitsicht, Innovation und den Einsatz zugunsten des Nachwuchses. René Fiechter, CEO der Spitalregion Fürstenland Toggenburg, bedauerte zwar, dass für die SRFT eine Ära zu Ende geht, verdankte den Chefarzt jedoch mit den Worten: «Du hast stets vorausschauend und im Sinne von guten Lösungen für das Unternehmen und die Medizin gehandelt.» Von den Kollegen gab es ebenfalls Anerkennung: Urs Trümpler sei ein Vorbild gewesen, fasste Christof Geigerseder, Chefarzt Medizin Spital Wattwil, zusammen. Zum Schluss gab’s für den Gewürdigten stehende Ovationen.

 

Mediziner aus Berufung

Urs Trümpler war seit 2000 Chefarzt der Inneren Medizin im Spital Wil. Er arbeitete zuvor etwa im Kantonsspital St.Gallen und während mehrerer Jahre im Inselspital Bern, wo er nach seinem Berufseinstieg Dermatologie, Viszerale und Allgemeinchirurgie, Innere Medizin und Neurologie durchlaufen hatte. Urs Trümpler entschied sich bewusst für das Regionalspital Wil – und später die SRFT. Schnell hatte er als junger Arzt erkannt, ein Typ fürs Familiäre zu sein, sagt er rückblickend: «Allgemeininternist zu sein, war meine Berufung. Ich wusste, dass ich mich hier entfalten kann. Hier kann ich den Menschen gesamtheitlich betrachten.» Ausserdem schätzte er den Stellenwert, den die Allgemeine Innere Medizin in kleineren Spitälern hat. «Ich wollte mich nie spezialisieren, denn meine Spezialität ist der gesamte Bereich der Inneren Medizin.» Arzt zu werden sei demnach auch nicht sein Bubentraum gewesen. Er hatte Medizin «aus einem diagnostischen Trieb» studiert, um das Rätsel Mensch etwas zu verstehen.

 

Zeit für die Familie

Dr. med. Urs Trümpler war viele Jahre das Gesicht der Medizin im Spital Wil. Als Chefarzt und Mitglied der Geschäftsleitung trieb er vieles voran, leistete mit seinen Kollegen Pionierarbeit in Sachen Kooperationen. Er verstand sich nicht nur als Arzt, sondern auch als Lehrer. Die Aus- und Weiterbildung von jungen Ärzten ist ihm ein Anliegen. Er trat zwar per Ende Oktober von seinen Funktionen als Chefarzt, Ressortleiter der Medizinischen Klinik, Mitglied der Geschäftsleitung und Ärztlicher Leiter der SRFT zurück, kehrt aber ab Februar mit einem 40-Prozent-Pensum zurück als Leitender Arzt, um sich hauptsächlich den Ultraschalluntersuchungen sowie der klinischen und sonografischen Weiterbildung der Assistenz- und Oberärzte zu widmen. Bis dahin verbringt er zwei Monate ohne Verpflichtungen, dafür mit einer längeren Reise nach Andalusien. «Das Reisen war in den vergangenen Jahren kein Thema», sagt er. Jetzt will er dies nachholen, zusammen mit seiner Frau. Familie – Urs Trümpler ist Vater von fünf Kindern sowie zweifacher Grossvater – und Zweisamkeit mit der Frau stünden fortan an erster Stelle. «Ausbildung, Studium, Beruf und Familie gründen vergingen im Schnellzugtempo. Jetzt will ich mehr geniessen können», sagt er. Der Zeitpunkt sei ideal, zumal er ein gut aufgestelltes Ressort übergibt. Es sei nun an der Zeit für jüngere Kräfte mit neuen Ideen.